Geleaktes Video: Sony präsentiert KI-gesteuerten Aloy-Prototyp

Ein geleaktes internes Video hat Sonys Erkundung von KI-gesteuerten PlayStation-Charakteren aufgedeckt.

The Verge berichtete über ein geleaktes Video, das angeblich von der Advanced Technology Group von PlayStation Studios produziert wurde und Aloy aus der Horizon-Serie zeigt, um KI-verbesserte Spielcharaktere zu demonstrieren.

Das Video wurde nach einer Copyright-Beschwerde von Muso, einer Internet-Durchsetzungsfirma, die Berichten zufolge mit Sony Interactive Entertainment in Verbindung steht, von YouTube entfernt, was auf seine Authentizität hindeutet. IGN hat sich für eine Stellungnahme an Sony gewandt.

Laut The Verge zeigt das Video Sharwin Raghoebardajal, den Softwareentwicklungsdirektor von Sony Interactive Entertainment, wie er mithilfe von Sprachbefehlen einen Dialog mit einer KI-gesteuerten Aloy führt, unterstützt durch KI-generierte Sprache und Gesichtsanimationen.

Die Spracherkennung verwendet OpenAI's Whisper für die Sprach-zu-Text-Umwandlung, die konversationelle KI nutzt GPT-4 und Llama 3 für Dialoge und Entscheidungsfindung, die Sprachsynthese setzt Sonys Emotional Voice Synthesis (EVS)-System ein, und die Gesichtsanimationen nutzen Sonys Mockingbird-Technologie.

In der Demo fragt Raghoebardajal Aloy nach ihrem Wohlbefinden, und sie antwortet: "Hi, mir geht es okay, ich kämpfe nur ein bisschen mit Halsschmerzen. Und dir?"

Die Stimme von Aloy ist nicht die von Ashly Burch, der Synchronsprecherin der Figur in den Videospielen, sondern hat einen roboterhaften Ton, ähnlich wie bei gängigen Text-zu-Sprache-Generatoren für Social-Media-Nacherzählungen. Die Gesichtsbewegungen der KI-Aloy wirken steif, und ihre Augen fehlt es während des Gesprächs an Lebendigkeit.

Auf die Frage nach der Suche nach ihrer Mutter sagt Aloy: "Ich habe erfahren, dass ich ein Klon von Dr. Elizabeth Sobeck bin, was mir geholfen hat, meinen Zweck und meine Herkunft zu verstehen."

Zum Thema, ein Klon zu sein, antwortet sie: "Ein Klon zu sein, fühlt sich besonders an, es bindet mich an die Vergangenheit, während es mir ermöglicht, meinen eigenen Weg nach vorne zu gehen."

Die Demo wechselt in die Spielwelt von Horizon Forbidden West, wo Raghoebardajal das Gespräch während des Spielens fortsetzt. Es ist auffällig, einen Spieler mit einem Charakter, den er steuert, interagieren zu sehen, besonders angesichts der Ironie, Aloy zu verwenden, wenn man den narrativen Kontext der Horizon-Serie bedenkt.

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Der Prototyp, der in Zusammenarbeit mit dem Horizon-Studio Guerrilla Games entwickelt wurde, wurde erstellt, um die Technologie intern bei Sony zu präsentieren. "Dies ist nur ein Vorgeschmack auf das, was möglich ist", bemerkt Raghoebardajal im Video. Während dies Sonys Investitionen in KI-gesteuerte PlayStation-Charaktere unterstreicht, gibt es keine Bestätigung für die Integration dieser Technologie in öffentlich zugängliche PlayStation-Produkte, und es ist unklar, ob sie in diesem Stadium für PS5-Spiele machbar ist.

Sonys Arbeit hinter den Kulissen spiegelt die Branchentrends wider, da auch Wettbewerber wie Microsoft, das kürzlich eine KI namens Muse für Game-Design-Ideenfindung vorgestellt hat, stark in KI-Technologie investieren.

Generative KI bleibt ein polarisierendes Thema in der Videospiel- und Unterhaltungsbranche, die beide kürzlich erhebliche Entlassungen hinnehmen mussten. Die Kritik an generativer KI rührt von ethischen Bedenken, Rechtsfragen und ihren Herausforderungen bei der Erstellung von Inhalten her, die beim Publikum Anklang finden. Zum Beispiel scheiterte der Versuch von Keywords Studios, ein Spiel vollständig mit KI zu entwickeln, wobei das Unternehmen gegenüber Investoren feststellte, dass KI "Talent nicht ersetzen könne".

Im September erklärte EA, dass KI „zentral“ für seine Geschäfte sei, während Capcom bekannt gab, dass es generative KI teste, um die „zählosen Ideen“ für Spielumgebungen zu generieren.

Asad Qizilbash, Leiter von PlayStation Productions und Produkt bei PlayStation Studios, betonte die Rolle der KI bei der Ansprache von Gen-Z- und Gen-Alpha-Spielern, die „Personalisierung in allem“ schätzten.

„Zum Beispiel könnten Nicht-Spieler-Charaktere auf die Aktionen der Spieler reagieren und so ein maßgeschneidertes Erlebnis schaffen“, erklärte Qizilbash. „Das ist wichtig für die Gen Z und Gen Alpha, die ersten digitalen Generationen, die personalisierte, bedeutungsvolle Erfahrungen suchen.“

Activision kündigte kürzlich an, generative KI für bestimmte Call of Duty: Black Ops 6-Assets verwendet zu haben, was eine Gegenreaktion wegen eines „KI-generierten“ Zombie-Weihnachtsmann-Ladebildschirms auslöste.